Gebt zu, Stimmen zu hören
Fünf Menschen treffen in einer Therapie aufeinander. Schnell wird klar, dass die Teilnehmer nicht gerade an typischen Symptomen psychischer Art leiden, sondern ein größeres Unbehagen im Raum steht, ein Unbehagen an der Welt. Ihre Wahrnehmungskoordinaten scheinen verschoben, Bewertungskategorien wie innen und außen, nah und fern, richtig und falsch sind durcheinander geraten. So hat eine der Teilnehmerinnen Afrika in sich aufgenommen, durch ihren Körper fliehen Menschen, für die sie sich verantwortlich fühlt. Es gibt einen Manager, der versucht Effizienz und Optimierung in die Gruppe zu bringen und diese Werte auf alle Lebensbereich auszuweiten. Ein anderer verwechselt Arbeit mit Liebe. Kathrin hält die Liebe gar nicht mehr aus. Und die fünfte unter ihnen verlässt nicht einmal mehr ihr Haus, hat sich in ihren vier Wänden eine kleine überschaubare Welt geschaffen.
Alle Teilnehmer sind in eine Krise der Geborgenheit geraten und erhoffen sich Rettung in der Therapie. Doch auch hier werden irgendwann Grenzen gezogen. Und verständnisvolles Zuhören und gegenseitige Toleranz werden zusehends weniger....
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Konzept/Regie: Philine Velhagen, Barbara te Kock
Texte: Barbara te Kock
Mit: Angelika Krautzberger, Mirco Monshausen, Anastasia Papadopoulou, Maren Schlüter, Jochen Strodthoff
Bühne und Kostüm: Dorothee Curio
Licht: Matthias Conrad
PR: Kulturbüro Simone Schulte
Premiere: 27. März 2008, München
Eine Produktion von velhagen/te kock
"Gebt zu Stimmen zu hören" fragt danach, was vom Globalen in uns steckt und was es in uns tut.
Fragt, was los ist, wenn die Distanz zur Ferne verloren geht.
Hat sich die Globalisierung längst in unseren Köpfen eingenistet? Spricht sie zu uns? Was sagt sie? Hörst Du etwas? Medienflut, Arbeit, Welthandel und Terrorismus. Interessiert mich das? Kann ich anders als interessiert sein? Was passiert mit all dem Wissen, das durch meinen Körper strömt? Lagert sich das irgendwo ab? Wo steckt die Globalisierung denn nun in mir?
"Gebt zu, Stimmen zu hören" versucht auf eine Welt zu reagieren, die von Geschwindigkeit, Informationsüberflutung und Bedeutungsverlust geprägt ist.
Termine: 27.-30. März 2008, jeweils 20:30 Uhr
Ort: i-camp, Neues Theater München, Entenbachstraße 37, 81541 München, Telefon: (+49) 089 - 65 00 00
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.
Mit freundlicher Unterstützung des Fonds Darstellender Künste e.V.
http://www.i-camp.de