"Warum man im Kino weint und im Theater nicht" nimmt die Träne zum Anlass für einen Medienvergleich. Kulturtheoretische Texte, Filmszenen, Heulschnulzen und Selbstversuche ergeben eine Theorie-Show, die über die Ufer tritt.
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Konzept/Regie: Philine Velhagen, Barbara te Kock
Mit: Angelika Fink, Sebastian Kalhammer, Anastasia Papadopoulou und Gunnar Solka
Uraufführung 2003
Eine Produktion von PATHOS transport theater und Theater & Company
Warum weinen wir im Kino? Und warum tun wir das sogar gerne? Warum vergessen wir uns im
Kino, und im Theater so gut wie nie?
Einer wirkungsästhetischen Frage gehen 4 Schauspieler praktisch nach. Ort dieser Versuchsanordnung ist die Bühne. Hier werden sie das Phänomen Kino in seine Bestandteile zerlegen und wieder neu zusammensetzen. Sie loopen, vergrößern, entzaubern und verzaubern den Film.
Zwei Frauen und zwei Männer testen die Filmträne auf ihre Bühnentauglichkeit und stoßen auf mediale Grenzen, überwinden sie und zerfließen tatsächlich.
Immer besessener auf der Suche nach Reinigung verlieren sie sich in Filmzitaten und persönlichen Sehnsüchten.
Das alles findet auf einer Theaterbühne statt. Keine Livekamera hilft ihnen den Film und seine Mechanismen zu enttarnen. Einzig die vom Beamer projizierten Bilder stehen ihnen zur Verfügung. Mit ihnen treten sie in Konkurrenz, spielen parallel mit dem projizierten Film, versuchen Schnitte spielerische umzusetzen und langsam entsteht eine dritte Spielebene, die zwischen Projektion und Bühne angesiedelt ist.
Close-Ups und Kamerafahrten werden einzig und allein durch ihre Körper und Bewegungen dargestellt. Dafür müssen sie dem Publikum manchmal sehr nahe kommen ...
Ohne es recht zu merken entdecken die Wirkungsforscher auf der Suche nach der Funktionsweise des Films das Theater.
Gastspiel bei SPIELART, 2005
www.pathostransporttheater.de,
www.spielart.org
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velhagen/te kock, 2005-2006